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Rentenbank: Erstes Quartal 2022 schließt an gutes Förderjahr 2021 an

Pressemitteilung |

26. April 2022

-   Darlehensnachfrage in den Sparten „Erneuerbare Energien“ und „Ländliche Entwicklung“ in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 besonders stark gestiegen

-   Ende März bereits mehr als die Hälfte der für 2022 geplanten Mittelaufnahmen platziert

-   Kapitalquoten weiterhin deutlich über den aufsichtsrechtlichen Anforde­rungen

Geschäftsbericht 2021

Frankfurt. Die Landwirtschaftliche Rentenbank verzeichnete in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres eine stark gestiegene Nachfrage nach ihren För­derdarlehen. Das Neugeschäft mit zinsgünstigen Programmkrediten erreichte rund 1,9 Mrd. Euro nach 1,3 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Mit einem mittel- und langfristigen Emissionsvolumen in Höhe von 6,3 Mrd. Euro hat die Renten­bank im ersten Quartal des Jahres bereits mehr als die Hälfte der für 2022 ge­planten Mittel in Höhe von 11 Mrd. Euro aufgenommen.

Im Geschäftsjahr 2021 stieg das Neugeschäft mit Programmkrediten in der Fördersparte „Landwirtschaft“ deutlich. Dafür sorgte vor allem das „Investi­tionsprogramm Landwirtschaft“ des BMEL. Förderdarlehen aus der Sparte „Erneuerbare Energien“ waren aufgrund der hohen Nachfrage nach Finanzie­rungen von Windkraftanlagen ebenfalls stärker gefragt. Insgesamt lag das Förderneugeschäft mit 9,8 Mrd. Euro unter dem Vorjahresniveau. Davon ent­fielen rund 5,6 Mrd. Euro auf das Neugeschäft mit Programmkrediten.
 

Geschäftsjahr 2021: Deutlich mehr Zusagen in der Fördersparte „Landwirtschaft“

Das Neugeschäft in der Fördersparte „Landwirtschaft“ stieg im Vergleich zum Vorjahr deutl­ich um 18 % auf 2 452 Mio. Euro. Dies ist auf das „Investitionsprogramm Land­wirt­schaft“ des BMEL zurückzuführen, das einen Anteil von 16 % am Neugeschäft dieser Sparte hatte. Im Berichtsjahr entfielen in der Fördersparte „Landwirtschaft“ 38 % bzw. 929,0 Mio. Euro auf die Finanzierung von Maschinen, 33 % bzw. 813,7 Mio. Euro auf Gebäude und 15 % bzw. 366,3 Mio. Euro auf Grunderwerb.

 

Deutlicher Anstieg bei Finanzierungen von Windkraftanlagen

Die Kreditvergabe in der Fördersparte „Erneuerbare Energien“ wuchs um 21 % auf 1 066 Mio. Euro ebenfalls kräftig. Dies lag insbesondere an der hohen Nachfrage nach Finanzierungen von Windkraftanlagen mit Zinsbindungen über 10 Jahre. Entsprechend entfielen auf Windkraftfinanzierungen 64 % bzw. 682,0 Mio. Euro des Neugeschäfts dieser Sparte, gefolgt von 22 % bzw. 230,7 Mio. Euro für Photovoltaik und 12 % bzw. 127,4 Mio. Euro für Biogas. Die übrigen 2 % entfielen auf nachwachsende Rohstoffe.

 

Nachfrage in den Fördersparten „Agrar- und Ernährungswirtschaft“ und „Ländliche Entwicklung“ gesunken

Die Kreditvergabe in der Fördersparte „Agrar- und Ernährungswirtschaft“ sank im Berichts­jahr im Wesentlichen aufgrund rückläufiger Maschinen- und Betriebsmittelfinanzierungen auf 843 Mio. Euro. Die Nachfrage der Landesförderinstitute nach Globaldarlehen der Rentenbank ging ebenfalls zurück und erreichte 1 200 Mio. Euro. Diese Nachfrage unter­liegt üblicherweise Schwankungen und prägte damit die Entwicklung des gesamten Neu­geschäfts mit Programmkrediten.

 

Ein Drittel des Förderneugeschäfts mit Programmkrediten für nachhaltige Investitionen

2021 finanzierte die Rentenbank Investitionen in den Umwelt-, Tier- und Verbraucher­schutz in Höhe von 823,3 Mio. Euro (337,3 Mio. Euro). Zusammen mit den Förderdar­lehen für erneuerbare Energien in Höhe von 1,1 Mrd. Euro addierten sich die Finanzie­rungen für nachhaltige Vorhaben auf insgesamt 1,9 Mrd. Euro (1,2 Mrd. Euro).

Nachhaltigkeit ist für die Rentenbank ein zentrales Thema. Die Bank setzt mehrere Pro­jekte um, die sich mit den Chancen und Risiken von ESG-Themen beschäftigen. Grund­legendes Ziel ist es dabei, Nachhaltigkeitsrisiken und negative Auswirkungen aus dem Bankgeschäft und -betrieb zu reduzieren. Zunehmend integriert die Rentenbank das Thema Nachhaltigkeit auch strategisch. 2021 wurden Nachhaltigkeitsleitlinien und ein entsprechend konkretes Nachhaltigkeitsprogramm eingeführt.

„Politik und Gesellschaft nehmen die Herausforderungen des Wandels hin zu einem klimafreundlichen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem an. Dies bedeutet eine große Anstrengung für alle Beteiligten. Die Landwirtschaft nimmt beim Klima- und Umwelt­schutz eine Schlüsselposition ein, denn sie ist wesentlicher Teil von Problem und Lösung zugleich“, so Nikola Steinbock, Sprecherin des Vorstands der Rentenbank. Daher werde sich auch die Landwirtschaft selbst wandeln. Diese Transformation der „grünen Branche“ könne aber nur dann gelingen, wenn er gesellschaftlich und politisch getragen, gestaltet und auch unterstützt würde. Die Rentenbank sei dabei, diesen Wandel tatkräftig zu för­dern und zu begleiten, so Nikola Steinbock weiter.

 

Innovations- und Start-up-Förderung im Fokus

Dazu gehört auch, innovativen und nachhaltigen Ideen den Weg in den Markt zu ebnen. Die Rentenbank fördert deshalb seit Juli 2021 gezielt agrarnahe Start-ups in der Früh­finanzierungsphase aus dem „Zweckvermögen des Bundes bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank“. Die Förderung beinhaltet ein zinsgünstiges Nachrangdarlehen bis zu 800 000 Euro in Kombination mit einem Zuschuss für Beratungsdienstleistungen (Inno­vationsgutschein). Im zweiten Halbjahr wurden bereits drei Start-ups mit 2,0 Mio. Euro als Nachrangdarlehen und mit 0,1 Mio. Euro in Form von Innovationsgutscheinen aus dem Zweckvermögen gefördert.

Um das Innovationstempo in der Land- und Forstwirtschaft weiter zu erhöhen und zu­dem die Bereiche Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft für die Branche zu entwickeln und zu stärken, beteiligte sich die Rentenbank im Februar 2022 am European Circular Bioeconomy Fund (ECBF).

 

Euro wichtigste Emissionswährung

Im Jahr 2021 erreichte die Mittelaufnahme der Rentenbank am Kapitalmarkt 10,7 Mrd. Euro (11,4 Mrd. Euro). Wichtigstes Refinanzierungsinstrument war das Euro-Medium-Term-Note-Programm (EMTN-Programm). Die Programmauslastung lag zum Jahresende 2021 bei 53,0 Mrd. Euro (51,8 Mrd. Euro). In unserer Mittelaufnahme sind insgesamt 1,8 Mrd. Euro Green Bonds enthalten. „Für uns sind Green Bonds ein wesentliches Ele­ment zur weiteren nachhaltigen Ausrichtung der Rentenbank. Die Mittel unterstützen den Ausbau des Windenergieportfolios, das im Jahr 2021 im Neugeschäft deutlich zuge­legt hat“, so Nikola Steinbock.

Wichtigste Emissionswährung wurde der Euro mit 62 % (41 %), gefolgt vom US-Dollar mit 25 % (47 %). Geschäftsbanken und Zentralbanken blieben die wichtigsten Investo­rengruppen mit zusammen 74 % (79 %) des platzierten Volumens.

 

Bilanzsumme nahezu unverändert

Zum 31.12.2021 erreichte die Bilanzsumme 95,5 Mrd. Euro (95,3 Mrd. Euro). Da die Rentenbank ihre Kredite wettbewerbsneutral über andere Banken und Sparkassen ver­gibt, dominieren auf der Aktivseite der Bilanz die Forderungen an Kreditinstitute mit 65,1 Mrd. Euro (61,8 Mrd. Euro).

Auf der Passivseite der Bilanz bilden die verbrieften Verbindlichkeiten mit 82,6 Mrd. Euro (81,8 Mrd. Euro) den größten Einzelposten. Davon entfielen auf Medium Term Notes 60,3 Mrd. Euro (58,9 Mrd. Euro), auf Euro Commercial Papers 10,8 Mrd. Euro (9,5 Mrd. Euro) und auf Globalanleihen 11,1 Mrd. Euro (12,9 Mrd. Euro).

 

Betriebsergebnis gesunken

Der Zinsüberschuss reduzierte sich 2021 auf 285,7 Mio. Euro (296,9 Mio. Euro). Durch die technische Möglichkeit der Weitergabe negativer Refinanzierungssätze seit Mitte 2021 konnte die Rentenbank im Vergleich zum Vorjahr mehr Zinszuschüsse ausreichen. Diese belasteten entsprechend das Zinsergebnis. Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich auf 90,0 Mio. Euro (75,9 Mio. Euro). Zurückzuführen ist der Anstieg vor allem auf die Durchführung der Bundesprogramme, die Mietaufwendungen für das Interims-Gebäude und beschleunigt vorangetriebene IT-Großprojekte. Das Betriebsergebnis vor Risiko­vor­sorge und Bewertung erreichte 187,7 Mio. Euro (208,9 Mio. Euro). Die Cost-Income-Ratio liegt bei 32,9 % (28,2 %).

Ihren Vorsorgereserven führte die Rentenbank 153,2 Mio. Euro (175,4 Mio. Euro) zu. Der Jahresüberschuss stieg von 33,5 Mio. Euro auf 34,5 Mio. Euro. Nach Dotierung der Hauptrücklage in Höhe von 17,2 Mio. Euro (16,7 Mio. Euro) lag der von der Rentenbank ebenfalls vollständig für Förderzwecke verwendete Bilanzgewinn mit 17,3 Mio. Euro leicht über dem Vorjahreswert (16,8 Mio. Euro).

 

Kapitalquoten auf hohem Niveau leicht verbessert

Zum Jahresultimo 2021 erhöhten sich die auf Basis der EU-Bankenverordnung (CRR) ermittelten Kapitalquoten der Rentenbank leicht. Die harte Kernkapitalquote verbes­serte sich auf 31,8 % (31,0 %). Die Gesamtkapitalquote stieg auf 32,0 % (31,5 %). „Unsere Kapitalquoten liegen weiterhin deutlich über den aufsichtsrechtlichen Anforde­rungen. Damit sind wir jederzeit in der Lage, auch einen deutlich steigenden Finanzierungs­bedarf in der Agrarwirtschaft zu begleiten. Dies gilt insbesondere für den Fall weiterer Investitionsprogramme des Bundes“, so Nikola Steinbock abschließend.

 

Kennzahlen 2021 (PDF)
Geschäftsbericht 2021 (PDF)
 

 

Hintergrund:
Die Landwirtschaftliche Rentenbank ist die deutsche Förderbank für die Agrarwirtschaft und den ländlichen Raum. Im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags fördert sie agrarbezogene Vorhaben durch zinsgünstige Finan­zierungen, die sie wettbewerbsneutral über die Hausbanken vergibt. Sie refinanziert Banken, Sparkassen und Gebietskörperschaften mit Bezug zum ländlichen Raum. Die Gewinnverwendung unterliegt ebenfalls dem För­derauftrag. Die Bank ist eine bundesunmittelbare Anstalt des öffentlichen Rechts, deren Grundkapital von der Land- und Forstwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland aufgebracht wurde. Sie unterliegt dem KWG und wird von der BaFin und der Bundesbank beaufsichtigt. Die Förderbank refinanziert sich an den Finanzmärkten und gehört zu den wenigen Triple-A-Adressen Deutschlands.

Diese Pressemitteilung enthält bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf gegenwärtigen Erwar­tungen, Annahmen, Vermutungen und Prognosen des Vorstands sowie den ihm derzeit verfügbaren Informa­tionen basieren. Hierbei handelt es sich insbesondere um Aussagen hinsichtlich unserer Pläne, Geschäfts­strategien und -aussichten. Wörter wie "erwarten", "antizipieren", "beabsichtigen", "planen", "glauben", "an­streben", "schätzen" und ähnliche Begriffe kennzeichnen solche zukunftsgerichteten Aussagen. Diese Aus­sagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen zu verstehen, sondern sie sind vielmehr von Faktoren abhängig, die Risiken und Unwägbarkeiten beinhalten und auf Annahmen beruhen, die sich ggf. als unrichtig erweisen. Sofern keine anders lautenden gesetzlichen Bestimmungen bestehen, können wir keine Verpflichtung zur Aktualisierung der zukunftsgerichteten Aussagen nach Veröffentlichung dieser In­formation übernehmen.